Schweriner Schachgeschichte

1859 entstand in Schwerin der erste Schachverein und läutete eine Blütezeit für das Spiel in der Stadt in den 1860er-Jahren ein. Diese Dekade wurde dabei vor allem durch Wilhelm Karl Adolph Schliemann geprägt, genannt Adolph Schliemann. Der Cousin des Archäologen Heinrich Schliemann war nicht nur der stärkste Spieler der Stadt, sondern auch der Präsident des Schweriner Schachvereins von 1859. Durch seine Beiträge zur Eröffnungstheorie wird die Eröffnung nach den Zügen 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 f5 im Englischen nach ihm als „Schliemann Defence“ bezeichnet.

Der Schweriner Schachverein hatte Anfang der 1860er-Jahre 16 Mitglieder und „es herrscht unter sämtlichen das regeste Interesse am edlen Schach.“ Starke Schachspieler von auswärts, „welche den Klub besuchten, hätten stets die gründliche Erfahrung gemacht, dass die Mecklenburger sehr wohl ihren vaterländischen Ruhm zu verteidigen wüssten.“

Adolph Schliemann organisierte vom 29. bis 30. Dezember 1861 ein Turnier in Schwerin, an welchem „die bedeutendsten Schachkräfte Mecklenburgs […] sich beteiligten“ und das als „Versammlung Mecklenburger Schachfreunde“ bezeichnet wurde. Sieger des Turniers wurde August Kliefoth, welcher in der „interessantesten Partie des Wettkamps“ gegen Friedrich Hermann von Thünen, einen Sohn des Ökonomen, Regional- und Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen, remis spielte und alle anderen Spiele gewann. Auch im Folgejahr konnte August Kliefoth das Turnier gewinnen.

Mehr zum 1. Schweriner Schachverein findet sich in dem Buch „Über Adolph Schliemann und die Schweriner Schachgeschichte der 1860er-Jahre“, welches im Internetbuchhandel erhältlich ist.