Die Verbandsligamannschaft gewinnt knapp, aber verdient gegen Stralsund mit 3,5-2,5.
Durch die ganze Corona (Nachcorona-) Saison ist ein heftiges Durcheinander im Vorfeld beim Aufstellen der Mannschaften. So war es letztlich nicht unerwartet, dass wir wieder nicht komplett antraten. Ein Irrsinn, der unbedingt beendet werden muss!!
Zum eigentlichen Wettkampf: Christoph und ich bestiegen pünktlich um 07.45 Uhr den Zug nach Stralsund via Rostock und erlebten eine sehr unterhaltsame Zugfahrt (1. „Christoph, glaub mir- Ruben wird nicht kommen!“, 2. „Warum setzen Sie sich denn nicht in die 1.Klasse?“, 3.“Guten Tag, Deutsche Bahn, Kundenbefragung!“ „Christoph, was will der Mann von mir?“) Pünktlich kurz vor 10 waren wir am Ziel, ein großes Dankeschön an Ronald Mehl fürs Abholen- das Match konnte starten.
Wie gesagt, wir waren leider nur zu 5., es mussten also Abstriche gemacht werden. Brett 6 gaben wir kampflos ab, letztlich die richtige Entscheidung.
Christoph ist so ein optimistischer und netter Zeitgenosse, ich hatte es mit der Zugfahrt schon kurz beschrieben. Trotzdem bleiben mir wesentliche Teile seines Schachverständnisses völlig schleierhaft. Irgendwie hauten sie sich an Brett 1 die Züge gegenseitig um die Ohren und irgendwann hatte Christoph zwei tödliche Freibauern gegen einen Turm, Sieg. Aber keine Ahnung, ob es korrekt war?
An Brett 2 gab der fliegende Holländer, Werner Jung, seine Comeback an Schachbrett. Seine Partie gegen Ronald Mehl war sehr sehr positionell geprägt, ich war etwas skeptisch, doch Ronald brauchte wahrscheinlich doch etwas zuviel Zeit- in sehr unübersichtlich Stellung gab es dann doch ein Remis.
Ich schweife kurz zu Brett 5 ab, denn das ist für den Wettkampfverlauf wichtig: Gerhard hatte irgendwie früh einen Bauern mehr und eine wirklich gute Stellung. Dies konnte er dann immer weiter ausbauen und als ich das letzte Mal auf das Brett schaute dachte ich:“Das kann der Gegner jetzt auch aufgeben!“- und so kam es dann auch? Somit hatten wir den Wettkampf tatsächlich gedreht und nun musste man schauen, was zu holen möglich war.
Ich selbst an Brett 3 bin nicht so ganz zufrieden. Nach dem Kaffeedebakel vor einer Woche kam ich eigentlich ganz gut in die Partie und hatte eigentlich auch so in etwa den Angriff, den ich wollte. Allerdings ging es nicht so richtig weiter und wir drifteten beide in eine leichte Zeitnot. Just als ich dachte, es ginge noch was, verflachte die Partie immer weiter- aber da wusste ich offenbar mehr als mein Gegner, dass wir vorne lagen. Also bot ich remis und als mein Gegner es annahm lagen wir schwupps 3-2 vorn, ein Punkt war unser.
Nun lag es an Juri. Gegen Hartmut Glawe ist es immer schwer und Juri hatte gut zu tun, erarbeitete sich aber auch Gegenchancen. Wie auch immer- am Ende bekam Juri ein Dauerschach, wir einen halben Punkt und wir hatten tatsächlich gewonnen.
„Wichtig ist, was hinten rauskommt!“, damit glänzte schon der Altkanzler mit profundem Wissen über Wettkampfverläufe. Wir müssen unbedingt in der neuen Saison einige Sachen ändern, sonst verliert man die Lust am Spiel