Dr. Karl -Heinrich Ebel 1932-2022
Als der Vorsitzende die Nachricht vom Ableben unseres geschätzten Vereinsmitgliedes Karl Ebel übermittelte, meldete sich als erster Jürgen Brandt aus dem fernen Kanada, wo er derzeitig in Urlaub ist. Wenn Karl nicht auf Reisen war, fand man ihn stets beim Training und dort waren H.E. Kirstein und eben Jürgen Brandt seine festen Partner und so können Jürgens kurze Zeilen eigentlich schon für alle im Verein stehen; “ … die Nachricht trifft mich sehr und Karls letzte Partie gegen mich war Remis und dies passt in unsere sehr gute Beziehung“ Dem kann man sich nur anschließen.
Karl 1932 in Dömitz an der Elbe geboren, musste dann quasi an der Nahtstelle zwischen Ost und West schon als junger Mensch erfahren, dass im DDR-Regime das „Andersdenken “ mit immensen Schwierigkeiten verbunden war. Er kehrte seiner Heimat den Rücken schloss Studium und Ausbildung bis hin zum Dr. rer. pol. im anderen Teil Deutschlands ab und lebte später lange Jahre in der Schweiz und arbeite dort für die UNO, verbunden mit Reisen und Kontakten in die gesamte Welt. Ich lernte Karl Anfang der 90er Jahre kennen, als er nach seiner Pensionierung Schwerin zu seinem Lebensmittelpunkt machte.
Fortan war er Mitglied in unserem Verein. Oft spielten wir dabei in einer Mannschaft und neben den eigentlichen Partien habe ich bei den Autofahrten zu Auswärtsspielen, die Gespräche mit Karl außerordentlich geschätzt. Er war ein Mann mit universeller Bildung und so war ihm fast kein Thema fremd. Noch bei unserem letzten Auswärtsspiel in Pritzwalk gab es genügend Gelegenheit mit ihm die komplizierte Weltpolitik zu diskutieren und dabei auch festzustellen, dass er seinen kritschen Blick stets behalten hat. Es war sein letztes Punktspiel und Karl gewann und leistete mit seinem Saisonergebnis einen Wichtigen Beitrag, dass seine Mannschaft den Aufstieg erkämpfte. Karl hätte nun in der neuen Saison noch einen respektablen DWZ Zugewinn erhalten, schade. Aber Karl nur auf das Schachspiel zu reduzieren, würde seiner Person nicht gerecht. Oft traf man ihn auf Konzerten oder im Theater, wo er auch Mitglied bei den Schweriner Theaterfreunden war und immer noch ging er einer regen Reisetätigkeit nach. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass er bis zum Beginn der Pandemie in der Grundschule Lankow eine Schach AG betreute. Karl kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken, aber er wird uns als Mensch und Schachspieler fehlen. Danke Karl!!
Link zum Erinnerungsvideo von Karl Ebel auf Youtube.
Bernd Segebarth
Anmerkung: Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 02. September 2022 um 11 Uhr in der Schelfkirche Schwerin statt.
Statt Blumen und Kränzen bittet die Familie um Spende zugunsten der SOS Kinderdörfer IBAN DE81 4306 0967 2222 2000 05